SALOME (PREMIERE) – HANNOVER (REZENSIONEN)
Premiere am 18. November 2017
Hier finden Sie die wichtigsten Zitate aus Rezensionen der nationalen und internationalen Presse.
Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Deutschlandfunk von Agnieszka Zagozdzon
Leere Bühne, voller Graben
„Es gibt auch sehr viele kammermusikalische Momente“
Eine zentrale Frage für jeden Dirigenten einer „Salome“-Produktion ist dabei: wie umgehen mit dem sehr groß besetzten Orchester im Graben? Ivan Repušić:
„Eine große Herausforderung ist, dass alle denken ‚Salome‘ – das ist dickes Orchester, viele Instrumente, sehr viel Klang. Das ist die Wahrheit, aber es gibt auch sehr viele kammermusikalische Momente, die wir – ganz im Gegenteil – sehr sanft, sehr präsent und sehr weich spielen sollen. Natürlich ist Balance immer eine sehr große Herausforderung – nicht nur im Orchester sondern auch das Verhältnis zwischen Bühne und Orchester. Aber in diesem Fall haben wir eine sehr dankbare Inszenierung und ein Konzept, wo die Sänger ziemlich oft vorne sind – und das ist natürlich ein Vorteil für uns. Und natürlich all diese wunderschönen Momente, brutale Momente, Momente der Liebe – die er alle auch mit der Musik gezeichnet hat – die muss man auch deutlich mit dem Orchester zeigen.“
Und genau das gelang Ivan Repušić mit seinem Niedersächsischen Staatsorchester auch bravurös: Von leidenschaftlichen Ausbrüchen über sprunghafte Stimmungswechsel bis hin zu leisen, kontemplativen Passagen war alles dabei. Zugleich wurden die vorne agierenden Sänger nicht übertönt…
Neue Presse von Henning Queren
Die Super-„Salome“ von Hannover
…Was auch am Orchester liegt, das unter Leitung von Ivan Repušić die üppige Partitur unter Hochspannung hält, den Schleiertanz als ein Wunder der Instrumentierung serviert und den klingenden Edelstein-Katalog von Herodes so richtig glitzern und glühen lässt – hier geht es nicht um Transparenz, sondern um Glanz…
OMM von Bernd Stopka
Hochnotpeinlich
…Die wirkliche Leidenschaft dieser Salome tönt mit Wucht und Macht aus dem Orchester, das Ivan Repušić zu einer schwelgerischen, sich immer wieder aufbäumenden und dabei der Partitur gehorchend dienenden Höchstleistung in allen Farben und Ausdrucksformen animiert. Das ist Strauss vom Allerfeinsten und Leidenschaftlichsten.
FAZIT
Ein grandioses Dirigat rettet dieser Salome den Hals…
ONLINE MERKER von Christian Schütte
Strauss-Triumph in Hannover
…Die auf das wesentliche konzentrierte Regie lässt der Musik viel Raum. Und den weiß GMD Ivan Repuŝić glänzend zu nutzen. Das Staatsorchester zeigt sich bestens disponiert und folgt Repuŝić nicht nur konzentriert, sondern mit geballter Klangschönheit und Kraft. Die vielen schillernden Farben der Partitur kommen dabei ebenso zur Geltung wie die eruptive Dramatik und der Klangrausch. Vom ersten Ton bis zum letzten schneidenden Schlag spannt Repuŝić einen Spannungsbogen, dem sich nicht zu entziehen ist. Und damit macht er das Orchester zum wichtigsten Protagonisten des Abends…
NMZ von Ute Schalz-Laurenze
Besuchte Vorstellung: 22.11.17
„Es wird Schreckliches geschehen“ – Richard Strauss‘ „Salome“ in Hannover
…Nicht zuletzt: ebenso wild wie makellos tanzten und glitzerten die unerhörten Orchesterfarben, die das Niedersächsische Staatsorchester unter der Leitung von Ivan Repušić zauberte. Ein großer Abend!…
…Am Ende der sehr gut besuchten zweiten Vorstellung gibt es intensiven Beifall für alle Beteiligten, wobei Ivan Repuŝić und sein Orchester verdientermaßen besonders hoch in der Publikumsgunst stehen…
Der Opernfreund von Jochen Rüth
Besuchte Vorstellung: 22.11.17
Die Prinzessin gibt eine Tanzstunde
…Das Niedersächsische Staatsorchester unter der Leitung von Ivan Repušić läuft am gestrigen Abend zu Höchstform auf. Hannovers GMD scheint sich regelrecht in der spannungsgeladenen Partitur zu suhlen und kostet deren Farben zusammen mit den Musikerinnen und Musikern voll aus. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir noch ein wenig mehr Schroffheit gewünscht, doch gelingen ihm eindrucksvolle Ausbrüche ebenso wie die zarten Seiten des Werkes…
IOCO Kultur im Netz von Hanns Butterhof
Besuchte Vorstellung: 22.11.17
Der Traum vom liebenden Blick
…Hannovers GMD Ivan Repušic entfaltet mit dem Niedersächsischen Staatsorchester begeisternd die gesamte Bandbreite dieser Strauss’schen Wahnsinnspartitur, von den mit graziler Feinarbeit herausgearbeiteten lyrischen Passagen bis hin zu den expressiv gewaltigen Motivballungen von krachender Größe. Dabei gelingt ihm das Kunststück, hörbar zu machen, was in den Figuren vor sich geht. Er schafft es vor allem im Schluss, im Entsetzen über Salomes schreckliche Tat vor allem auch den Schmerz und die unendliche Sehnsucht der Salome nach dem vielleicht unerreichbar reinen Blick der Liebe deutlich zu machen, dass einem fast das Herz bricht; ist es doch die Sehnsucht, die das Publikum auch als eigenen Traum kennt.
OPERNWELT Heft 1/2018 von Rainer Wagner
Karg konzentriert
…Unterstützt wird sie [Annemarie Kremer] dabei von Ivan Repušić, der das Niedersächsische Staatsorchester mit kluger Übersicht steuert. Er kennt den Effekt, er muss ihn nicht heischen. Bei Farbdifferenzierung lässt der GMD des Hauses anklingen, wie bewusst und zielsicher Strauss hier seine Mittel einsetzt. Insgesamt ein starker Abend.
DAS OPERNGLAS Heft 1/2018 von S. Mauß
Salome
…Die musikalische Seite machte diesen Abend endgültig zu einem echten Ergebnis. Das Niedersächsische Staatsorchester folgte seinem GMD Ivan Repušić mit größter Aufmerksamkeit, Klangschönheit, Präzision und vollem Einsatz. Repušić zeigte sich als Meister der kontrollierten Ekstase, wobei er bei dem durch und durch exzellenten Sängerensemble auf der Bühne auch musikalische Anspielpartner zur Verfügung hatte, die sich dynamisch nicht in Verlegenheit bringen ließen…
bachtrack von Jonathan Sutherland
Ingo Kerkhof’s production of Salome stripped bare in Hannover
…Top laurels however went to Staatsoper Hannover’s Generalmusikdirektor Ivan Repušić. Conducting Salome for the first time in this new production, the Croatian maestro made the Hannover orchestra sound almost like the Wiener Philharmoniker…This is a maestro on the move and Repušić’s masterly conducting rescued this production from abject ignominy.
Besetzung:
Musikalische Leitung | Ivan Repušić |
Inszenierung | Ingo Kerkhof |
Bühne | Anne Neuser |
Kostüme | Inge Medert |
Licht | Elana Siberski |
Choreographie | Mathias Brühlmann |
Dramaturgie | Klaus Angermann |
Herodes | Robert Künzli |
Herodias | Khatuna Mikaberidze |
Salome | Annemarie Kremer |
Jochanaan | Brian Davis |
Narraboth | Simon Bode |
Ein Page | Hanna Larissa Naujoks |
1. Jude | Martin Rainer Leipoldt |
2. Jude | Pawel Brozek |
3. Jude | Uwe Gottswinter |
4. Jude | Edward Mout |
5. Jude | Michael Dries |
1. Nazarener | Daniel Eggert |
2. Nazarener | Byung Kweon Jun |
1. Soldat | Frank Schneiders |
2. Soldat | Jong-Soo Ko |
Ein Cappadocier | Gihoon Kim |
Ein Sklave | Marlene Gaßner |
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover |